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Völlig neue Einkaufsperspektiven

Eines der Themen, die mich – nach Reisen und Essen – am meisten beschäftigen, ist die Alltagsoptimierung, und da ganz vorne an der Einkauf. Just boten sich mir dort völlig neue Perspektiven, von denen ich erzählen mag.

Ich vermute, ihr glaubt es kaum, aber ich kaufe eigentlich gerne ein. Ja, wirklich! Ich schiebe gerne den Wagen durch die Gänge, lege Sachen rein, lasse mich inspirieren, entdecke neues, und vor allem habe ich wirklich Freude daran, spannende und interessante Zutaten für meine kommenden Kochprojekte einzusammeln.

Leider gibt es neben dem Wagenschieben auch noch andere Aspekte des Erlebnisses Einkauf: Es geht damit los, dass man dafür das Haus verlassen muss, dann bekommt man nicht alles was man möchte, es sind andere Leute da, und selbst das Ende nervt, mit Parkplatzsuche und Schlepperei.

Eine ganze Zeit konnte ich das mit Amazon Fresh einigermaßen hinkriegen – derbe zufrieden war ich damit aber nicht: Meine Kochprojekte sind ambitioniert, was sich auch in den benötigten Produkten niederschlägt. Kalbsfilet? No can. Flank Steak? No have. Und das sind ja noch nichtmal wirklich ausgefallene Wünsche – Stichwort: Rindernackenhack.

Man kann nun natürlich kombinieren, den Großteil bringt Fresh, und fürs Fleisch fährt man nochmal los. Blöd nur, dass man dann sehr häufig los muss, denn gerade Fleisch hat die knappste Haltbarkeit von allen Produkten – ich müsste also mindestens zwei mal die Woche, vielleicht sogar drei mal, das Haus verlassen.

Im Frühling und Sommer war das noch irgendwie tragbar: Kann man mit einem Spaziergang oder einer Geocachingtour verbinden, ein wenig die Sonne und die Wärme genießen – so weit, so gut. Aber der Winter naht mit größtmöglichen Schritten – also was tun? Augen zu und durch? Ungern. Einschränken? NIEMALS.

Doch es ergab sich eine glückliche Fügung: Vor einiger Zeit habe ich in meinem Lieblingssupermarkt, REWE Stanislawski, um ein Stück Roastbeef gebeten. Ich biete Thekenkräften gerne einen kleinen Plausch an, und da das Stück Fleisch eingeschweißt war, hatten wir sogar ein Thema:

„Frisches Stück?“
– “Wä?”
“Is noch eingepackt”
– “Mjanee. Hält dann länger.”

Eigentlich hätte es mir da schon dämmern können – tat es aber nicht. Genau zwei Wochen später stehe ich wieder vor der gleichen Theke, wieder wird das Fleischstück, diesmal Hirschkeule, aus der Vakuumverpackung gewickelt, zugeschnitten, und diesmal fragt die freundliche Fleischereifachkraft: „Wollnses eingeschweißt?“.

Wollte und brauchte ich nicht, also nein. Im ersten Moment fiel es mir noch nicht auf/ein, aber irgendetwas hatte sich nach dieser kleinen Frage verändert. Erst etwa acht Stunden später, nach einem trockenen Hirsch und zwei Gläschen Helbing, traf es mich wie ein Hufschlag ins Gesicht: Eingeschweißtes Fleisch! Schon nach kürzestem Googlen wollte ich mein Glück gar nicht fassen:

“Vakuumverpackungen verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln durch Luftausschluss erheblich, in der Regel um den Faktor fünf bis acht, teilweise bis zu Faktor zehn.”

FAKTOR ZEHN!! Habt ihr das gelesen? Und weiter zitiere ich:

“Insbesondere bei Lagerung im Kühlschrank, und hier optimalerweise in einem bei neueren Geräten üblichen Kaltlagerfach, verlängert sich die Haltbarkeit von Geflügel auf ca. 7 Tage, Schweinefleisch auf ca. 15 Tage, Rind und Wild auf ca. 20-30 Tage”.

ZWANZIG Tage frisches Fleisch! Großartig, oder? Alle zwei Wochen, wenn die Putzfrau kommt, muss ich sowieso kurz das Haus verlassen, genau der Zeitpunkt schnell zu REWE zu witschen, um den Nachschub rauszuholen.

Das muss ich jetzt natürlich alles erstmal ausprobieren – aber praktischerweise stehen die Feiertage vor der Tür, in denen ich ja traditionellerweise sowieso versuche, so wenig wie möglich vor die Türe zu gehen.

Einen weiteren, kleinen Nebenerfolg kann ich noch feiern: Mein Lieblingsladen hat zugesagt, dass ich Fleisch auch per E-Mail vorbestellen kann – so dass ich an der Theke nicht mehr umständlich Stück für Stück einzeln abfragen muss, es reicht (hoffentlich): “Eima die Fleischtüte Palzkill, bidde!”

Und schließlich habe ich nun auch wieder Amazon Fresh reaktiviert – mit denen hatte ich ja im Frühjahr gebrochen, nachdem die Lieferfenster auf vier Wochen ausgebucht waren – das haben sie aber mittlerweile im Griff, zumindest habe ich für Mittwoch sofort eine Lieferung gekriegt.

Hach! Das wird so gut.

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