Wahrscheinlich ist es Generationen von Touris schon aufgefallen, so auch uns: Köln ist tatsächlich hübsch!

Wir haben es morgens erstmal eine ganze Weile nicht hoch geschafft. Kein Wunder, nach einem halben Jahr ohne schwere Rucksäcke auf dem Rücken, und vor allem ohne kilometerweite Märsche, sind wir ein wenig verweichlicht.

Nach dem Hochraffen waren wir aber recht schnell positiv überrascht: Das Severinstor – inklusive dem Platz davor – ist recht hübsch anzuschauen, die Straßenzüge sind nicht so altbacken wie ich befürchtet hatte, und vor allem überraschend sauber.

Obwohl wir mit Mittagessen an Cachetagen eher schlechte Erfahrung gemacht haben (laufen und verdauen verträgt sich geht-so-gut), hat uns der leckere Currywurstgeruch, der hier in Köln an jeder verdammten Ecke wabert, schnell gezwungen die guten Vorsätze über Bord zu werfen, und so gab es beim Weltmeister-Grill (sic!)..

.. ne schöne Currywurst-Pommes-Mayo, für 5,50. Hat überraschend sehr gut geschmeckt, Currysauce schön tomatig-würzig, Pommes kross-saftig, Mayo schön cremig säuerlich. Nomst! Passte auch insofern traumhaft, da ich schon seit zwei Wochen nen derben Jieper auf Currywurst habe.

Geocaching ist ja immer mal wieder für Überraschungen gut. Unter anderem der Cache „P6“, der, dem Namen entsprechend, auf dem Dach des Kaufhaus-Parkhauses (im 6. Stock nämlich) liegt.

Der Blick über Köln ist an einigen Stellen etwas verbaut, dafür ist die ganze Nummer aber völlig kostenfrei. Wir hätten uns dort oben zwar gerne noch was‘ länger aufgehalten, aber auf einem asphaltierten Parkdeck bei 38 Grad und völlig ohne Schatten is‘ einfach nich so doll.

In der Innenstadt von Köln sind wir über überraschend viele große Marktplätze gelaufen. Und jeder davon irgendwie nett gemacht, autofrei, gesäumt von einladended aussehenden Kneipen und Restaurants von groß bis klein, natürlich mit reichlich Außensitzplätzen.

Und vor allem grün! Wie auch die ganze Stadt, irgendwie. Ich weiß gar nicht, woher mein Vorurteil kommt, dass Köln eine hässliche Betonwüste ist – ist jedenfalls aufgehoben. Im vorliegenden Fall ist das grün allerdings arg hinderlich gewesen, denn dahinter am Gebäude ist ein Wappen mit Jahreszahl, die man für die Cache-Lösung ablesen muss?

Lustige Anekdote: Durch die ganze Stadt hindurch sind wir sehr vielen Junggesell-/innen-Abschieden über den Weg gelaufen, bestimmt zehn oder fünfzehn Gruppen, teilweise nervig-laut, teilweise friedlich-freundlich. Und am Rathaus dann Stufe zwei: Eine Art Serienhochzeit, zwei Gästeschaare bejubeln zwei Hochzeitspaare gleichzeitig, während die nächsten dahinter schon warten, und die übernächsten schon ins Gebäude reinlaufen.

Rüber auf die andere Seite des Rheins (um der sengenden Sonne wenigstens kurz zu entgehen mit der S-Bahn statt über die Brücke zu latschen) – mit überraschend gutem Blick auf den Dom und die Brücke!

Inzwischen mangelt es uns nach fünf Stunden laufen bei 37 Grad ziemlich an Elan – wir schleppen uns nur noch mühsam von Geocache zu Geocache. Das macht sich auch in der Qualität der Fotos bemerkbar, die Kurve geht von bedacht gewählten Motiven mit Geschichte..

.. auf geradem Wege runter ins Schnappschusstockwerk, Abteilung Kichermaterial, kurz vorm Lokus, janz unten im Regal „Jokus“. Ihr seht schon, es wird dringend Zeit die eigentliche Destination des Tages anzusteuern, nämlich das Abendessen im Mongos.

Wir landen also dort, auf der Außenterrasse. Müde. Überhitzt. Dehydriert. Was tut man bloß, um sich die letzten paar Stunden des Tages nochmal hochzupäppeln? Der Kellner lächelnd wissend. Er hat die Lösung parat. Er bringt: EIN KÖLSCH! Wir setzen an. Es benetzt die Lippen. Die Kehle! Es LÄUFT! Wohltat macht sich breit. Die kühle. Die frische! Die letzten Tropfen träufeln.. wir setzen ab, und sagen mit ebenfalls wissendem lächeln: „Bitte jeder noch zwei“.

Eigentlich sind wir ja hier um asiatisch zu Essen – der Name Mongos kommt vom allseits bekannten und beliebten Mongolian Barbecue, was inzwischen ja von fast jedem Chinamann irgendwie angeboten wird – jedoch nur selten in so hoher Qualität, wie hier. Früher gab es mal eine Filiale in Hamburg, die ist aber seit zwei Jahren geschlossen – entsprechend müssen wir jetzt irgendwie ein mal im Jahr ins Rhein/Ruhr-Gebiet, wo jedes Kuhkaff sein eigenes Mongos hat.
Nach dem hastigen Genuss von fünf Schalen asiatischen Mischmaschs, jeweils begleitet von 0,3 Kölsch, ist gerade noch Zeit für ein letztes Foto..

.. vor einer kurzen Heimfahrt und einer hoffentlich, trotz Hitze, halbwegs angenehmen Nachtruhe.
Bis morgen!