Noch ein dreiviertel Tag in der echten Karibik war zu verbringen.

Unser Tag in Roseau fing erstmal mit ordentlichem Ausschlafen an – wir mussten in diesem Urlaub schon soo oft so früh aufstehen, einmal bis Mittags abgammeln haben wir uns wirklich verdient.
Nachdem wir bisher in der Karibik fast durchgehend gutes Wetter hatten mussten wir gestern mit „Schauern“ Bekanntschaft machen: Etwa alle halbe Stunde goss es plötzlich kurz wie aus Eimern – nur um dann sofort wieder sonnig zu werden.

Wir haben uns in diesem Wetter also von Unterstand zu Unterstand gehangelt – und sogar noch Postkarten erstanden! Leider hat die Post in Dominica am Wochenende geschlossen, so dass wir die Karten von woanders versenden müssen. Dennoch erstmal Prost – mit einheimischem Energy Drink und Fanta Tropical Punch.

Puh! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht!
Für ein kleines Mittagessen ist noch Zeit – einmal Fisch und einmal Huhn, als typisch kreolischer Mittagstisch – sehr lecker – gefolgt von einem Rum Punch.

Ein letzter, etwas wehmütiger Blick auf Roseau, für das wir nur sehr wenig Zeit hatten: Irgendwie ist Dominica – zumindest für mich – der Inbegriff der Karibik geworden, wie man sie aus Filmen kennt – sehr grün, aber gleichzeitig sehr schroff, bevölkert mit sehr entspannten Menschen.

Und obwohl es noch fünf Stunden bis zum Rückflug waren mussten wir schon kurz nach dem Mittagessen aufbrechen – denn wie wir inzwischen wissen: Busfahren in Dominica ist nichts für eilige. Mindestens zwei, besser noch drei Stunden sollte man für die 60 Kilometer einplanen. Für den Rückweg haben wir durch Zufall den gleichen Minibus wie für den Hinweg bekommen, also eine bekannte Größe.

Leider hatte der Fahrer diesmal die Überraschung parat in den ansich schon vollen Bus unterwegs nochmal sieben weitere Leute einzuladen – was die Grenzen zur Gemütlichkeit deutlich überschritt. Der Typ da links zum Beispiel, der steigt nicht gerade ein – der muss „stehen“.

Erneut führte uns die wilde Fahrt quer über die ganze Insel – die sich heute in vornehme Wolken hüllte.

Und während die Panaoramen auf dem Weg schlicht atemberaubend sind, muss man bei der Fahrweise und Straßenführung schon ein dickes Fell mitbringen: Teilweise sind die Straßen sogar abgerutscht, und man fährt eine Hand breit an einem zehn Meter tiefen Abhang vorbei – natürlich ohne Leitplanke.

Da ist man schon ehrlich froh, wenn man auf der anderen Seite der Insel wieder das Wasser sieht.

Von allen karibischen Inseln, die wir besucht haben, ist Dominica bisher eindeutig die landschaftlich rauhste: Wenige Strände, hohe Berge, undurchdringlicher Dschungel.

Aber auch hier: Palmen und Meer zieht einfach immer.

Der (gesamte) internationale Flughafen von Dominica: Wie man sieht ist hier der Massentourismus erst noch im entstehen.

Kurz vor dem Abflug eine positive Überraschung: Wir wurden von der Departure Tax, etwa 20 EUR pro Person, befreit. Wir wissen nicht so genau warum, aber das übrige Geld investierten wir sinnstiftend, in mehr Rum Punch!
Direkt danach hat das Land nochmal richtig derbe genervt: An der Sicherheitskontrolle wurde uns das Deo abgenommen – und mit einer etwas überheblichen Bemerkung wurden wir darauf verwiesen, dass das als Brennbar schließlich ins Aufgabegepäck gehöre. Ich konnte dann nicht umhin klugzuscheißen, das 66 andere Länder der Welt inklusive den paranoidesten USA und China, das nicht interessiert, und ich mit diesem Deo über hundert mal problemlos geflogen und ein- und ausgereist bin – aber bitte, wenn Dominica damit die Welt retten wird..?

Naja. Zeit, dass wir hier wegkommen. Unser Weg führt zurück in die EU, nach Guadeloupe, französische Antillen.

Apropos: Happy Jubiläum to us – das wird unser 250. gemeinsamer Flug. 86 Kilometer, 25 Minuten. Quasi genau richtig ausgesucht.