.. haben wir uns heute mehrmals am Tag gefragt. Aber schön der Reihe nach.

Wach geworden sind wir in unserem AirBnB von „Nelly“ – einer pensionierten Lehrerin, die den ersten Stock ihres Hauses vermietet. Ist ganz nett, überraschend groß und sauber – aber aus der Dusche kommt kaum mehr als ein Rinnsal warmen Wassers. Aber: Unsere erste Nacht unter einem Moskitonetz!

Von der Terrasse des AirBnB hat man einen ganz okayen Blick über die Stadt Fort de France. Guter Blick heisst aber leider auch: Das liegt auf einem Berg – und die Stadt nicht. Und das wiederum heisst für uns: Nachhause schön bergauf latschen. Seufz.

Ein paar Ecken der Stadt sind hübsch-bunt hergerichtet.

Größtenteils ist die Stadt aber ganz einfach nicht schön. Viele Dreckecken, es stinkt öfters nach Müll und anderem, die Straßen sind in wirklich schlechtem Zustand, die meisten Häuser haben ihre besten Jahre eindeutig hinter sich oder verfallen gar .. wie das eben in der Karibik so ist.

Insbesondere das Aimé Cesaire-Theater ist in seiner Bauart noch französischer, als der Rest hier – und der ist sehr französisch: Nicht nur sind wir offiziell weiterhin in Frankreich, Martinique gehört auch formell zur EU – keine Grenzkontrollen, bezahlen mit dem Euro, französische Nummern- und Straßenschilder.. es ist so französisch, dass wir uns teilweise gefragt haben, ob wir echt außerhalb des europäischen Kontinents sind.

Der überraschend kleine Marktplatz bietet eine überraschend große Auswahl an lokalen Spirituosen. Wir haben da zwar nichts mitgenommen, sind aber angetan.
Zu Mittag haben wir uns in einem Restaurant namens „La Boucherie“ eingefunden, die Metzgerei. Entsprechend fleischlastig war das Mahl: Als Vorspeise ein Tatar – qualitativ eher naja, da sind wir wahrscheinlich aber auch einfach sehr verwöhnt. Und als Hauptgericht zwei Steak Hachee (Hacksteaks) mit Rösti-Buns. Hammer Idee, das.

Nach dem Mittagessen kamen wir endlich zur Promenade am Wasser, wo sich sogar Fort de France von seiner schöneren Seite zeigt.

Beispielsweise die überraschend freundlich aussehende, moderne Kathedrale (!) von Fort de France – die aber schon über 130 Jahre alt ist.

Oder die Bibliotheque Schoelcher, die zuerst um den gleichen Dreh wie die Kathedrale in Paris stand, und dann in Einzelteilen nach Martinique verschifft wurde.

Die Savane ist ein großer Park am Rande der Innenstadt.

Das Fort gibt es übrigens bis heute: Offiziell heisst es nunmehr Fort St. Louis, und dient noch immer der französischen Marine als Stützpunkt.

„Wie vermeiden wir denn da Probleme mit dieser amerikanischen Firma?“

Als sehr kärglich überraschte uns das Angebot im lokalen Supermarkt – fast alle Regale leergefegt, maximal eine Reihe – und so sah auch der Rest des Marktes aus.

Für einen Schlummifix hat es aber gereicht – bevor wir den Berg nachhause einfach mit dem Bus bezwungen haben. Und damit gute Nacht für heute!
Eine Antwort auf „Ist das hier echt Karibik?“
*hach* Ich finds schöööön! 🙂